Segelflug
Unsere Philosophie
Fliegen ohne Motor, frei sein wie ein Vogel, lautlos und elegant! In den Lüften schweben nur mit Hilfe der Natur, den Sonnenstrahlen und den Aufwinden.
Die wohl schönste Art des Fliegens – Das Segelfliegen
Erst etwas mehr als 100 Jahre ist es her, seit Otto Lilienthal die ersten Gleitflüge unternahm. Sein Flugapparat bestand damals aus einem mit gewachstem Baumwollstoff bespannten Weidenholzrahmen. Aber er verwirklichte damit den uralten Traum vom Fliegen. Damals waren es nur wenige Meter Flugstrecke, heute kann man mit Segelflugzeugen in Mitteleuropa durchaus Strecken zwischen 600km und 1200km zurücklegen – motorlos!
Die Herausforderung des Segelfliegens geht über die reine Technik des Steuerns weit hinaus. Fundierte Kenntnisse über die Natur und viel Erfahrung aber auch etwas Mut und Entschlossenheit sind Voraussetzungen, um die Thermik für sich nutzen zu können.
Das ist es, was den Reiz und die Faszination am Segelfliegen ausmacht!
Fliegen im Verein
Unser Verein besitzt einen Doppelsitzer zur Schulung und für Gastflüge sowie ein weiteres Flugzeug – unsere Älteste, die Ka 8 aus dem Jahr 1958 – ebenfalls für Thermikflüge aber auch für Überlandflüge bis über 200km
Unsere drei modernen Segler, die beiden LS-4-en und die ASW 20 sind nicht nur ausgesprochen elegant sondern auch sehr leistungsfähig. Wir sind schon etliche Flüge über viele Hundert Kilometer mit beiden Flugzeugen geflogen. Die D-1592 haben wir erst 2017 hinzugekauft, weil der Bedarf an Flugzeug infolge der steigenden Anzahl an Piloten im Segelflug zugenommen hat.
Die Flieger werden fast ausschließlich mit einem Schleppflugzeug in die Luft (Video) gebracht, was sicher etwas teurer erscheint als ein Windenstart, jedoch kann hier direkt in einen Aufwind geschleppt werden und der Einstieg in die Thermik gelingt erheblich leichter. Dadurch brauchen unsere Flugschüler auch relativ wenige Starts bis zur Erlangung ihrer Lizenz.
UNSERE FLUGZEUGE
ASK 13 – D-7210
Hersteller | Alexander Schleicher Segelflugzeugbau |
Baujahr | 1967 |
Verwendung | doppelsitziges Schulflugzeug, Gästeflüge |
Spannweite | 16m |
Länge | 8,18m |
max. Abflugmasse | 480 kg |
höchste Geschwindigkeit | 200 km/h |
beste Gleitzahl | 27 |
Ka 8 – D-4319
Hersteller | Alexander Schleicher Segelflugzeugbau |
Baujahr | 1958 |
Verwendung | einsitziges Schulflugzeug, Thermikflüge |
Spannweite | 15m |
Länge | 7m |
max. Abflugmasse | 310 kg |
höchste Geschwindigkeit | 190 km/h |
beste Gleitzahl | 27 |
LS-4 – D-4255 „F2“ & D-1592 „92“
Hersteller | Rolladen Schneider Flugzeugbau |
Baujahr | 1983 (D-45) 1990 (D-92) |
Verwendung | Streckenflüge, Schulflugzeug Fortgeschrittene |
Spannweite | 15m |
Länge | 7m |
max. Abflugmasse | 475 kg |
Wasserballast | 160 Liter |
höchste Geschwindigkeit | 270 km/h |
beste Gleitzahl | 41 |
ASW-20 – D-8832 „F1“
Hersteller | Alexander Schleicher Segelflugzeugbau |
Baujahr | 1980 |
Verwendung | Streckenflüge |
Spannweite | 15m / 16,6m |
Länge | 6,82m |
max. Abflugmasse | 454 kg |
Wasserballast | 120 Liter |
höchste Geschwindigkeit | 265 km/h |
beste Gleitzahl | 42 / 46 |
AUSBILDUNG SEGELFLUGSCHEIN
Die Dauer der gesamten Ausbildung beträgt je nach Engagement des Flugschülers mindestens 2 Jahre und sollte 4 Jahre nicht überschreiten.
Die Kosten sind gerade in der Sparte Segelflug sehr gering: Es gibt einen Grundbeitrag von unter 200€ pro Jahr und pro Start muss je nach Auskuppelhöhe 7-15€ gezahlt werden. Das Fliegen danach ist praktisch umsonst – egal wie lang der Flug dauert.
Ein Mindestalter, um die Ausbildung beginnen zu dürfen, gibt es nach den neuen EU-Ausbildungsrichtlinien nicht. 14 Jahre halten wir jedoch für angemessen. Zum Erwerb der Lizenz ist die Vollendung des 16. Lebensjahres vorgeschrieben. Beglaubigte Einverständniserklärung beider Elternteile (wenn nicht volljährig)
Fliegerärztliche Tauglichkeitsuntersuchung Klasse II Kurs „Sofortmaßnahmen am Unfallort“ Auszug aus dem Verkehrszentralregister Flensburg Polizeiliches Führungszeugnis Mitgliedschaft im Verein
Begonnen wird doppelsitzig mit einem Fluglehrer auf der ASK 13, wobei der Flugschüler mehr und mehr die Aufgaben des Piloten übernimmt. Werden Start, Landung und die Platzrunde sicher beherrscht und hat eine Sicherheitseinweisung stattgefunden, kann die Reife zum Alleinflug festgestellt werden. Dies dauert gewöhnlich einige Monate bis über ein Jahr.
Danach wird auf den einsitzigen Maschinen Ka 8 und LS-4 weiter geschult, wobei das Erlernen von Thermikfliegen und die Umsetzung für den Streckenflug im Mittelpunkt stehen. Zum Ausbildungsprogramm gehören neben einem 50km Streckenflug, u.a. Landungen an einem fremden Platz, weitere Sicherheitseinweisungen und diverse Flugfiguren.
Gestartet wird überwiegend im Flugzeugschlepp, was gerade den Flugschülern den Einstieg in die Thermik erleichtert. Es sind mindestens 10 Flugstunden im Doppelsitzer und 2 Stunden im Alleinflug sowie 45 Starts und Landungen, erforderlich. Außerdem muss man einen Streckenflug über 50km nachweisen.
Zur Theorie gehören Unterrichtssunden in Fächern wie Flugtechnik, Meteorologie, Navigation, menschliches Leistungsvermögen oder Verhalten in besonderen Situationen. Theorieschulung findet bei uns am Flugplatz statt.
Ein weiterer theoretischer Teil ist der Erwerb eines Flugfunkzeugnisses (BZF). Hierbei geht es um das korrekte Verständigen mit den Flugverkehrskontrollen und den Erwerb von Wissen über Luftraumstrukturen etc.
Zum Lizenzerhalt muss man eine theoretische und praktische Prüfung ablegen.
Im Winter werden die Flugzeuge oder die Flugplatzeinrichtung gewartet. Fast alle anfallenden Arbeiten, vom Rasenmähen bis zu Bauarbeiten, erledigen unsere Vereinsmitglieder selber. Dadurch können die Kosten niedrig gehalten werden und das Miteinander wird gestärkt. Pro Jahr fallen so durchschnittlich für jedes Vereinsmitglied 15-20 Baustunden an.
Unsere Segelflugzeugpiloten können schönes Wetter gar nicht abwarten, um mit den leistungsfähigen Maschinen (ASW 20, LS 4) stundenlange Streckenflüge über etliche hundert Kilometer und mehr zu absolvieren. Wir versuchen über den Flugbetrieb am Wochenende hinaus, Fliegerlager an anderen Flugplätzen zu organisieren, um in anderer Umgebung zu fliegen oder das Erlebnis mit Piloten anderer Vereine zu Teilen.
Für viele ist die Segelfluglizenz der Einstieg in eine fliegerische Karriere – als Hobby oder als Beruf. Weitere Lizenzen (Motorflug, Motorsegler oder Ultraleicht) können jetzt leichter erworben werden. Im Rhönflug Hünfeld bieten wir die Ausbildung zur Sonderpilotenlizenz (Ultraleichtflug) und für Reisemotorsegler (TMG) an.